LEARN TO MAKE YOURSELF HAPPY

Ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet, könnte jetzt nach Ausreden suchen, nach irgendwelchen Begründungen.. Klar, es ist stressig gerade, das letzte Schulhalbjahr meines Lebens hat begonnen, die Aufregung steigt von Tag zu Tag, und immer mehr kann man Haken hinter Dinge tun die man erledigt hat, doch die Liste wird immer länger und länger. Einerseits freu ich mich auf die nächste Zeit, Abi und so. Viele sagen, dass es, trotz des vielen Lernens, die schönste Zeit der Schulzeit war, weil einfach alle zusammengehalten haben. Darauf freu ich mich und auch auf die Zeit direkt danach, auf die Befreiung und das Feiern. Doch der Rest macht mir Angst, einfach nur Angst. Wie wird mein Leben weitergehen? Kriege ich meinen Studienplatz den ich mir so wünsche? Klappt das mit meinem FSJ in Afrika?

Viele aufregende Monate warten. Vielleicht sollte ich mir nicht zu viele Gedanken machen.

Alles Liebe, Lia.

Merry Christmas

Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten, genießt die Zeit mit euren Liebsten und erholt euch, bevor die stressige Zeit wieder losgeht. Bald schreibe ich wieder mehr, im Moment ist aber zum einen mein Kopf so gut wie leer und das was sich darin befindet muss erst einmal wieder neu geordnet werden ;)

Eigentlich könnte ich so glücklich sein. Es läuft gut im Moment, meine Noten sind super und ich könnte eigentlich fast jeden Abend beruhigt schlafen gehen. Aber dem ist nicht so, ich habe einfach Angst zu versagen, Angst, dass meine Noten nur Glück waren und dass ich meinen angestrebten Abischnitt nicht schaffe, keinen FSJ Platz bekomme und danach keinen Studienplatz. Dass alles was ich bis jetzt geschafft habe nicht an meinem Können lag, sondern einfach nur Zufall und passende Umstände waren. Deswegen kann ich nicht schlafen, die Gedanken drehen sich in meinem Kopf und ich finde nicht die Ruhe die, ich brauchen würde, um den nächsten Tag halbwegs fit zu bewältigen.

Wann geht das endlich weg? 

Lia.

open your mind

http://www.youtube.com/watch?v=wgFFY8kr3RI

 Ich liebe diese Jahreszeit, wenn es draußen dunkel wird wenn ich gerade aus der Schule komme. Wenn man überall die Lichter in der Dunkelheit sieht und der eigene Atem als weißer Nebel sichtbar wird. Wenn man die klare, kalte Luft einatmet und sie beim Joggen anfängt in der Lunge zu brennen und man danach mit einem warem Tee vor dem Kamin sitzt. 

Ja, ich liebe den Herbst, außer den Regen. Aber diese Jahreszeit, die einerseits so schön, so gemütlich sein sollte ist gleichzeitig die, in der sich die Klausuren nur so häufen, in der man alles geben muss, gerade dieses Jahr bevor im Frühjahr die Abiturprüfungen anstehen. Doch gerade das ist so extrem anstrengend und kräftezehrend. Vielleicht erlebt es jeder so, aber ich bin schon von einem einzigen Schultag erledigt, würde am liebsten nach zwei Schulstunden wieder nach Hause fahren und mich in mein warmes Bett legen. Ja, für jeden ist die Zeit nicht gerade die entspannteste, aber wenn man sich gleichzeitig nicht genügend Energie zuführt können die Tage zu einer richtigen Qual werden.

Bis jetzt bin ich wirklich stolz auf mich, noch eine Woche bis meine Therapeutin wieder da ist und es ist nicht zu der Katastrophe gekommen, welche die letzten zwei Jahre der Fall war. Es zeigt mir dass es voran geht, ein kleines bisschen nur, aber ja, für jeden anderen ist es das Normalste der Welt. Für mich nicht, aber das wird es werden, mit der Zeit. 

Trotzdem merke ich, dass ich noch viel zu sehr drinstecke, als ich es meistens zugebe. Doch ich finde meinen Körper schrecklich und beneide wirklich jedes andere Mädchen mit dünnen Beinen. Das ist krank und in den Momenten holt mich die Realität wieder ein.

Erfriert mir nicht :)

Lia.

"Bestehen bei dir psychische Erkrankungen oder warst du in den letzten fünf Jahren in psychologischer Behandlung?"
Beim Ausfüllen meines Anmeldeformulars für mein FSJ in Afrika stoße ich auf diese Frage. Was soll ich denn da jetzt antworten? Ja, ich habe seit 3 Jahren eine Essstörung und bin, neben ein paar Klinikaufenthalten, auch in psychologischer Behandlung. Aber soll ich das wirklich zugeben? Ich möchte doch mit dem Thema abschließen und nicht, dass es mich auch noch bis in die Ferne verfolgt. Gleichzeitig natürlich auch die Angst, nicht genommen zu werden, wenn ich jetzt zugebe, dass ich krank bin. Also was tun? Ich glaube ich werde es nicht angeben. Ich möchte dieses FSJ wirklich, ich werde mich zusammenreißen und bisdahin gesund werden und allen und vorallem mir selbst zeigen, dass ich es kann. Dass ich für mich sorgen kann und mit mir im Reinen bin.
Generell wird mein Gesundheitszustand gerade ziemlich auf die Probe gestellt, meine Therapeutin ist für 4 Wochen im Urlaub. Die letzten Jahre ist es in dieser Zeit immer drunter und drüber gegangen und ist letztendlich in einem Klinikaufenthalt geendet. Aber dieses Jahr will ich beweisen, dass ich auch ohne sie kann, dass ich nicht abhängig bin.
So, genug geredet, das Wetter draußen ist wirklich fabelhaft sonnig, richtig schönes Herbstwetter und ich werde jetzt ein bisschen frische Luft schnappen, bevor ich mich wieder meinen Schulaufgaben widmen werde.
Lia.

ALIVE

 
Meine Mutter traut sich erstmal nicht mich in die Arme zu nehmen und schaut mich leicht entsetzt an. "Du bist aber ganz schön wenig geworden in den letzten 10 Tagen". "Nein Mama, alles ist gut, ich bin wieder da von der Studienfahrt, mach dir bitte keine Sorgen." Das ist es, was ich zu ihr sage, doch ich weiß, dass sie es mir nicht abnimmt und ich selbst kann mir nichts mehr vormachen. Ja, ich habe abgenommen in Lissabon. Ja, es war anstrengend und ich bin froh, jetzt wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Aber es war auch schön, trotz wenig essen und wahnsinniger Antrengung, die man sich, wenn man nicht selbst eine Essstörung hat, gar nicht ausmalen kann. Wir haben viel gesehen und erlebt, die Woche hat uns als Stufe zusammengeschweißt und auch den 34 Stunden Busfahrt in eine Richtung (!) konnte man mehr oder weniger auch etwas positives abgewinnen. Jetzt darf das ganze nur nicht einreißen, die Ferien dazu nutzen wieder ein bisschen nach vorne zu kommen und nicht weiter Rückschritte zu machen.
Wie auch immer, es war eine schöne Zeit und Lissabon wirklich eine schöne Stadt.
Herzallerliebst, Lia.

Und wenn ich doch falle, wann komm' ich dann an?

Morgen ist der große Tag auf den ich seit einem halben Jahr mit gemischten Gefühlen warte. Studienfahrt, die ganze Stufe fährt zusammen. Nach Lissabon. Alle, wirklich alle, die davon gehört haben, schütteln den Kopf wenn sie erfahren, dass wir mit dem Bus hinfahren. 30 Stunden, yeah Leute, das wird spaßig. Vorallem wenn man so gut im Bus schlafen kann wie ich. Nicht. Freitag, wohlgemerkt nach der Deutschklausur, steigen wir in den Bus und kommen Sonntagvormittag in Lissabon an. Dann wär die erste Hürde schonmal genommen, aber das große Problem, eine ganze Woche in einem nicht gewohnten Umfeld genug Energie zu mir zu nehmen und das überwiegend in Restaurants, will einfach nicht aus meinem Kopf gehen. Ich weiß wirklich nicht wie ich das machen soll, hier zu Hause hat es in den letzten Tagen schon eher mittelmäßig geklappt, aber an Essengehen ist auf jeden Fall nicht zu denken und dann auch noch gleich mit 100 Leuten, verdammt.

Aber ich habe mir vorgenommen, mein Bestes zu geben und die Studienfahrt nicht zu einem Rückschritt werden zu lassen. Vielleicht sollte ich mir vorher nicht allzu viele Gedanken drüber machen, anderer Meinung ist da meine Therapeutin :D Ihrer Meinung nach soll ich 10kg Knäckebrot und Äpfel mitnehmen, mal schauen... ich werde das auf jeden Fall irgendwie schaffen. Und die Woche wird gut werden, bestimmt.

Also, die nächsten 10 Tage werde ich kein Internet haben, wünsche euch also jetzt schonmal schöne Ferien, die fangen bei uns an, wenn wir aus Lissabon wieder da sind :)

Lia.